Ausflug nach Vancouver Island

Posted by in Kanada, Nordamerika

Hallo ihr Lieben,

wir fahren gerade mit Laurent durch die Rocky Mountains – und dieser Roadtrip hat es in sich! Aber die Geschichte erzählt euch Hendrik beim nächsten Mal. Ich möchte euch nun davon berichten wie wir die Tage verbracht haben bevor Laurent zu Besuch kam. Und zwar haben wir einen 5-tägigen Abstecher nach Vancouver Island unternommen. Um euch einmal zu veranschaulichen wie groß Vancouver Island eigentlich ist und wo sich die “Insel” befindet, hier ein kleiner Maps-Ausschnitt:

 

Vancouver Island Route

Vancouver Island Route

Direkt vor Vancouver City gelegen, befindet sich Vancouver Island. Um von der Südseite bis zur Nordseite der Insel zu kommen, benötigt man ca. 6 Stunden (450 km lang, 100 km breit), wenn man den Highway benutzen kann. Viele Orte auf der Insel sind allerdings nicht über einen schnellen Highway erreichbar oder können gar nicht angefahren werden. Die Insel ist also ziemlich groß.

Uns verschlug es zuerst nach Nanaimo. Nanaimo ist der zweitgrößte Ort, nach Victoria, auf der Insel und uninteressanter als ich gedacht habe.

Nanaimo – im Ort der Rentner

Leider stellte sich heraus, dass ich mal wieder schlecht zugehört und Nanaimo mit einem anderen Ort auf Vancouver Island verwechselt habe, der toll sein sollte. So waren Henni und ich für 2 Tage in einem Airbnb in Nanaimo gefangen. Die Unterkunft war ein Glück die Komfortabelste, die wir seit langem hatten. In Nanaimo selbst gab es allerdings nicht viel zu sehen…

Nanaimo - Ausblick auf einen See

Nanaimo – Ausblick auf einen See

Sieht aus wie Napoleo - isser aber nicht

Sieht aus wie Napoleo – isser aber nicht

Nanaimo

Nanaimo

 

Von Nanaimo sind wir am dritten Tag mit einer Mitfahrgelegenheit mit zwei weiteren Deutschen nach Tofino gefahren. Ganz besonders hat Henni die schöne Teeny Discomusik gefallen, die wir uns auf der ganzen Fahrt anhören mussten.

In Tofino

Tofino ist ein trendiger Surf- und Wassersportort auf Vancouver Island. Dort waren wir in einer der besten Unterkünfte auf unserer Reise bisher – im Travellers Guesthose. Die Unterkunft liegt direkt am Wasser und hat insgesamt nur 5 Zimmer. Das beste an der Unterkunft war die Atmosphäre. Wir fühlten uns wie zu Hause, da im ganzen Hause keine Schuhe getragen werden durften und man morgens zum Frühstück sowie zu den anderen Mahlzeiten mit allen anderen Gästen an einem großen Tisch gegessen und sich unterhalten hat. Jeden Morgen gab es ausserdem frisch gebackene Waffeln vom Besitzer bzw. den Angestellten.

 

Travellers Guesthouse

Travellers Guesthouse

 

in netter Runde

Aut der Terrasse in netter Runde

 

Leider sind wir in letzter Zeit des Öfteren mit laut schnarchenden Zimmergenossen gesegnet. Dieses Mal hat sich eine kleine Asiatin als Schnarchmonster herausgestellt. Sogar mit Ohrstöpseln hat sie so laut geschnarcht, dass ich öfter in der Nacht davon aufgewacht bin. Den armen Henni hat sie die halbe Nacht wach gehalten, so dass er nur 3 Stunden schlafen konnte. Anscheinend kannte sie ihr kleines Problem, weshalb wir am Morgen dieses Schild über ihrem Bett wiederfanden. Haha! Das “May be” hat Henni freundlicherweise durchgestrichen und über ihrem Bett hängen gelassen.

 

Hahaha

Hahaha

Sonnenuntergang in Tofino

Sonnenuntergang in Tofino

 

Neben der Tatsache, dass wir sehr viele nette Leute im Guesthouse kennengelernt haben, wie z.B. Lori, eine Schweizerin mit der wir uns anschließend noch in Vancouver und Banff getroffen haben, war das beste Erlebnis das Whale watching. In Neuseeland durften wir ja schon einen Pottwal sehen. Jetzt hatten wir die Chance Grauwale und Orkas zu sehen…wie cool.

Whale watching

Unsere Anzüge sahen aus, als ob wir gleich unseren ersten Flug zum Mond vor uns hätten. Dick eingepackt und schwitzend ging es auf ein kleineres Speedboot. Nach ein paar Minuten merkten wir dann auch wie die Hitze verschwand und gegen kühle Luft abgelöst wurde. Nachdem wir ca. die erste Stunde damit verbrachten Seeotter, Seelöwen und die wunderschöne Natur zu bestaunen (was auch schön war, aber dafür hatten wir nicht so viel Geld gezahlt), hatten wir schon fast die Hoffnung aufgegeben einen Wal zu sehen. Ganz plötzlich waren dann aber sogar drei Grauwale gleichzeitig um uns herum – eine Mutter mit ihrem Kalb und ein älterer Grauwal, der ziemlich groß war. Großartig!

Gegenüber den Pottwalen in Neuseeland sind die Grauwale deutlich aktiver. Sie tauchen nur 3-5 Minuten ab, um dann ca. 1-2 Minuten an der Oberfläche zu bleiben. So konnten wir den drei Walen eine ganze Zeit lang folgen. Ein wirklich cooler Anblick. Pottwale dagegen bleiben eine Zeit lang ruhig an der Wasseroberfläche bis sie sich 30 Minuten oder mehr in die Tiefe des Meeres verabschieden. Das nächste Mal wollen wir unbedingt Orcas sehen, die sind noch ein bisschen quirliger.

Marsmännchen Natur Tofino Seelöwen Seelöwen planschen Seeotter Ganz schön windig Grauwal Mutter mit Baby Grauwal Walflosse Walspritzer Kinder beim Whale watching
Ein Marsmännchen

Trampen auf Vancouver Island

Nach einer langen Verschnaufspause haben wir es wieder getan: Wir sind getrampt. In Neuseeland haben wir beiden uns ja nur durch Trampen fortbewegt und es war spielend einfach. In Australien war trampen verboten und total verpönt. Jeder Mensch, den wir dort getroffen haben, hat uns davon abgeraten und ich kann mich auch nicht erinnern dort jemals einen Tramper gesehen zu haben. In Kanada sind wir bisher nicht dazu gekommen, aber auf Vancouver Island war es dann endlich soweit.

Mit Hanna, einer hippigen, jungen, Longboard fahrenden Hamburgerin, haben wir den Versuch unternommen zu Dritt zu trampen. Zu zweit geht das Ganze meistens sehr gut & alleine sowieso, aber zu Dritt kann es schon sehr schwer werden. Zu Beginn haben wir auch echt recht lange warten müssen, bis uns der erste Einheimische bis zu einer 40 km entfernten Kreuzung mitgenommen hat. Dort war dann wieder ein wenig Warten angesagt. Die Zwischenzeit hat uns allerdings ein Auto “versüßt”, das anhielt und uns eine wirklich riesige Menge Marihuana ( plus Blättchen, Feuerzeug etc.) aus dem Fenster gereicht hat. Die Jungs konnten das Gras nicht behalten, da sie in die USA über die Grenze fahren wollten.

Anschließend sind wir mit zwei weiteren Fahrten und einem Zwischenstopp pünktlich zur Fähre in Tofino angekommen. Anstatt 3-4 Stunden haben wir 6 Stunden gebraucht. Gar kein schlechtes Ergebnis für das Trio-Trampem. Hanna ist nun schon wieder in Hamburg - Liebe Grüße in die Hansestadt!

 

Trampen mit Hanna

Trampen mit Hanna

 

In Vancouver angekommen, verbrachten wir beiden noch 2 Tage im Cambie Hostel bis Laurent endlich am 3. Juli zu uns gestoßen ist und wir unseren Roadtrip beginnen konnten. Davon in den nächsten Tagen mehr von Hendrik!

Cheers

Steffi