Das richtige Kanada entdeckt – endlich!
Konzerte in Vancouver
Der Grund warum wir bei Jim und Jan nur bis zum 13. Juni bleiben konnten, waren zwei Konzerte in Vancouver, die sich Hendrik gerne anschauen wollte. Im Endeffekt haben die zwei Wochen Arbeit dort ja auch gereicht *zwinker*. Am ersten Abend gab es Screeching Weasel, eine Pop-Punk Band, auf die Ohren. Als Vorband hat MXPX, eine alte Punkband von denen selbt ich ein paar Lieder kannte, gespielt. Der Sänger von Screeching Weasel, Ben Weasel, ist dafür bekannt, dass er Leute aus dem Publikum gerne provoziert. Nach ein paar provokanten Äußerungen zu Genderthemen wurde er aus dem Publikum mit Eiswürfeln beworfen, was zur Folge hatte, dass er das Konzert unterbrochen hat um ein paar Leute zu beschimpfen und rausschmeißen zu lassen. Sehr unkonventionelle Methode mit seinen Fans umzugehen. Gelacht hat der Typ in seinem Leben wohl noch nie.
Screeching Weasel
Das zweite Konzert fand im Fortune Sound Club statt. Hauptact waren 7 Seconds, eine Melodic Hardcore Band aus Nevada, die es schon seit 1979 gibt. Obwohl der Sänger, Kevin Seconds, schon Mitte 50 ist, hat er trotzdem noch gerockt wie ein Junger. Das war schon sehr beeindruckend. Am besten hat mir die Vorband Bishops Green aus Seattle gefallen. Weitere Vorbands waren The Briggs und Success.
7 Seconds
Vancouver – Free City Tour Downtown
Nach über einem Monat in Vancouver und Umgebung haben wir es tatsächlich geschafft eine Free Walking Tour mitzumachen. Sie ging durch Downtown & an der Hafenfront entlang. Was ich daraus mitgenommen habe: In Vancouver wurden fast alle alten, schönen Gebäude im Downtown Viertel abgerissen und gegen neue Hochhäuser ersetzt. Leider sind diese Häuser ziemlich hässlich. Als Gegenleistung für den Bau eines schrecklichen Hochhauses, mussten die Bauherren ein kleines Kunstwerk neben dem neuen Hochhaus errichten. Manche sind ganz cool, die meisten leider ziemlich unnütz. Schade um die alten Häuser. Hier ein paar Eindrücke:
Neben der City Tour war mitunter die Frauen Fußball WM ein großes Thema. Ein paar Spiele haben in Vancouver stattgefunden und tatsächlich interessieren sich einige Kanadier für Fußball. Frauenfußball ist in Nordamerika eh beliebter als Männerfußball. Leider haben wir es zu keinem Spiel geschafft (entweder ausgebucht oder zu teuer). Das Endspiel der WM findet hier auch in ein paar Tagen statt. Dann sind wir aber leider schon auf unserem Roadtrip durch die Rocky Mountains.
Mein 23. Geburtstag
Endlich 23! Geburtstag in Kanada. Am 18.Juni war es dann soweit. Henni und ich haben ausgemacht, dass wir jeweils den Geburtstag des Anderen planen und schöne Sachen unternehmen & uns aber sonst nichts weiter schenken. Ich war also sehr gespannt.
Morgens haben wir erstmal in unserer sehr gemütlichen Airbnb Unterkunft in Kitsilano ausgeschlafen. Als Überraschung von unseren Gastgebern erwartete mich ein kleiner Geburtstags-Cupcake. Super aufmerksam, wie ich fand. Um 10 Uhr war ich mit Papa und Wilma zum Geburtstag Skype-Telefonat verabredet. Als Überraschung erwarteten mich zusätzlich noch meine Nichte Evi und mein Neffe Sascha, was ich sehr süß fand (siehe Foddos).
Am Nachmittag ging es dann zu unserem ersten Stop: einer Hafenrundfahrt mit einem Missisippi Dampfer. Da es leider ein bedeckter Tag war und es etwas geregnet hat, konnten wir danach nicht wie geplant ins Schwimmbad von Kitsilano gehen. Schade, aber nicht weiter wild. Als Ausklang des Tages erwartete mich ein Abendessen im Dunkelrestaurant, hier “Dark Table” genannt. In einem Restaurant dieser Art war ich auch schon einmal in Hamburg und fand es super. Einige von euch kennen es sicher: In den Restaurants arbeiten nur sehbehinderte Menschen und man bekommt in völliger Dunkelheit ein 3-Gänge Menü serviert. Vor- und Nachspeise waren uns unbekannt, allein die Hauptspeise durfen wir uns aussuchen. Lecker war´s & mal wieder ein tolles Erlebnis.
Am nächsten Tag habe ich noch eine 1-stündige Hot-Stone Massage geschenkt bekommen. Als Backpacker hat man ein sehr schweres Leben – ihr könnt euch sicher denken wie hart es sein muss. Da braucht man ab und zu ein wenig Entspannung.
Allein unterwegs nach fast 6 Monaten
Während Henni sich in Los Angeles mit Jojo und Matze getroffen hat, bin ich für vier Tage in Vancouver und Whistler allein herumgereist. Nach fast 6 Monaten in Begleitung war das mal eine ganz andere Erfahrung, die ich nicht missen möchte. So weiß ich endlich wie sich Alleinreisende fühlen…ich kam sehr schnell mit anderen Reisenden in Kontakt, wenn ich es denn wollte. Hendrik und ich lernen zusammen auch sehr viele Leute kennen, aber alleine sucht man noch mehr den Kontakt. Zu zweit kann man sich easy in sein Schneckenhaus zurückziehen.
Die ersten zwei Tage war ich in Kitsilano. Das ist ein sehr schöner Stadtteil in Vancouver, der Strände, gute Shoppingmöglichkeiten sowie Bars und Restaurants bietet und einen tollen Blick auf die Skyline von Vancouver bietet.
Kitsilano Beach / Jericho Beach
Whistler
Die letzten zwei Tage bin ich nach Whistler gefahren. Whistler ist ein kleiner Ski- und Mountainbikeort circa 2 Autostunden von Vancouver entfernt. In 2010 haben dort mitunter die Olympischen Winterspiele in Kanada stattgefunden, weshalb in der wunderschönen Natur ein mega künstliches Dorf gebaut wurde, das Whistler Village und ehemaliges Olympiadorf. Hier in Whistler habe ich für mich das erste Mal das “richtige” Kanada entdeckt…Natur, Berge, Seen, Outdooraktivitäten, Ski- und Mountainbikepisten. Aber seht selbst:
Meet the Grahams
Nach 4 Tagen Trennung haben Henni und ich uns im HI Hostel Downtown wieder getroffen. Mein Hostel-Favourit in Vancouver! Dort wurde es mal wieder bewiesen – die Neuseeländer sind die nettesten Menschen. Ein bisschen übertrieben, aber wir hatten auf jeden Fall sehr nette Zimmernachbarn – Jessica und Marc Graham. Die beiden wohnen in Auckland, sind verheiratet und Jessica ist für eine Auszeit & ein kurzes Jura-Zweitstudium nach Toronto gekommen. Marc hat sie begleitet und nebenbei in Toronto gearbeitet. Mit den Beiden waren wir auf Granville Island, eine kleine Halbinsel auf der der größte Markt Vancouvers untergebracht ist, unterwegs. Granville Island entstand um 1913 durch Sandaufschüttung zur Landgewinnung, so wie einige andere Hafenbereiche in Vancouver. Da wir die gleiche Rocky Mountains Tour vorhaben, werden wir die Zwei wahrscheinlich in Jasper oder Banff wiedersehen.
Unterkunftshopping
Seitdem wir die Farm der Piles verlassen, uns getrennt und wieder vereint haben, bin ich insgesamt in fünf Hostels bzw. Airbnbs untergekommen. Und das innerhalb von 1 1/2 Wochen.
Vancouver – Cambie Hostel Seymour
Vancouver – Jericho Beach (2 Mal)
Vancouver – Kitsilano Airbnb
Whistler – Hostelling International Whistler
Vancouver – Hostelling International Downtown
Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir schon wieder in 3 weiteren Unterkünften gewesen. Die Frequenz ist echt immens hoch und ich sehne mich schon wieder nach einem Ort an dem wir länger bleiben können. Das Aus- und Einchecken bzw. Aus- und Einpacken & die Fahrerei nervt schon den ein oder anderen Tag. Für die nächsten zwei Wochen wird allerdings ein Allradauto mit Zelt auf dem Dach unser Zuhause sein, da wir mit Laurent durch die Nationalparks in den Rocky Mountains ziehen werden. Des wird ein Späßcken. Laurent, wir freuen uns auf dich!
Von unserem Abstecher nach Vancouver Island sowie unserem Trip mit dem verrückten Franzosen beim nächsten Mal mehr!
Visumsupdate: Ach ja, ich habe übrigens heute (29.06) mein Visum für Kanada bekommen. Leider etwas spät, wenn man bedenkt, dass wir jetzt schon fast 2 Monate im Land sind und wahrscheinlich nur noch 2 Monate bleiben werden. Henni hat noch nichts gehört, aber das kommt sicherlich die Tage! Mal schauen was wir damit anstellen werden.
Bis zum nächsten Mal ihr Lieben.
Cheers
Steffi