Sommer, Sonne, Kaktus – ab nach Mexico!

Posted by in Mexico, Nordamerika

Nachdem wir unseren USA-Städtemarathon ( San Francisco – Las Vegas – Chicago – Boston – New York – Washington D.C.) hinter uns gebracht haben, war ich richtig reif für den Strand und froh nach San Jose del Cabo zu fliegen. Noch dazu war ich voller Vorfreude Miri, meine liebe alte Freundin, nach 6 Jahren dort wiederzusehen.

Bei Miri, Joan und Isabella in San Jose del Cabo

Miri ist meine langjährigste Freundin. Wir kennen uns seit der 1. Klasse und sind danach bis zur 13. Klasse zusammen zur Schule gegangen (wir waren beide nicht die Fleißigsten und haben auch gerne mal unsere Leistungskurse geschwänzt um zum Frühstück zu Mc Donalds zu fahren. Nicht, Miri?). Ich erinnere mich noch genau wie ich damals von Miri und Marlin in der 1. oder 2. Klasse angestiftet wurde an der Schultür, die aus Glas bestand, das Knutschen zu üben. So fing alles an. Danach haben wir viele schöne Stunden, Tage, Wochen und Jahre miteinander verbracht bis uns das Studium bzw. meine Ausbildung räumlich voneinander getrennt haben. Während ihres Hotelpraktikums in Cabo San Lucas hat sich Miri dann in Joan verliebt und ist direkt nach dem Studium nach Los Cabos gezogen, um dort im Hotel zu arbeiten und mit ihm zusammen zu sein – 8 Jahre ist dies schon her. Und nun sind die Beiden verheiratet und haben eine kleine, bezaubernde Tochter namens Isabella.

Cabo San Lucas und San Jose del Cabo liegen am untersten Zipfel der Baja California, einer der größten Halbinseln der Welt. Neben Cacun wird Cabo San Lucas von vielen Amerikanern als Urlaubs- und Partyort angesteuert. Im Frühling sind dort auch die legendären Springbreak Partys. Es ist also sehr touristisch, vom “richtigen” Mexico sieht man dort nicht so viel, dafür bietet die Gegend schöne Strände und Natur. Uns ging es ja vor allem um den Besuch bei Miri.

 

Cabo San Lucas

Cabo San Lucas

 

Die Woche bei Miri und Joan haben wir sehr genossen. Trotz dessen, dass die Beiden 6 Tage in der Woche arbeiten und Miri sich noch um die Kleine kümmern musste, haben wir jeden Abend und die Zeit am Wochenende damit verbracht über Früher und Heute zu schnacken sowie viele mexikanische Gerichte im Restaurant und zu Hause zu probieren. Die Namen der Hälfte der Speisen habe ich schon wieder vergessen. Nach der wirklich nicht überragenden amerikanischen Küche bzw. der Küche in den westlichen Ländern, die wir vorher bereist haben, war die mexikanische Küche ein echtes Highlight. Tortillas, kleine runde Teigfladen (unterscheiden sich schon sehr von denen die man in Deutschland kaufen kann), durften zu fast keinem Gericht fehlen. Es gab sie zum Frühstück mit Bohnenmuß & Eiern sowie Chorrizo Salami als auch zum Mittag oder Abendessen als Quesadilla (mit Käse gefüllt) oder unterschiedlichen Fleischsorten als Tacco. Super lecker!

Meistens hat uns Joan eine Auswahl an Gerichten bestellt, damit wir einen Eindruck von der Vielfalt der mexikanischen Küche bekommen. Manches war doch ein bisschen ungewöhnlich, z.B. eine Suppe aus Bohnen mit Schweinehaut. In Deutschland würde wahrscheinlich alles Unansehnliche entfernt werden, aber meine (oder Hennis) Suppe beinhaltete noch den Nippel der Schweinebrust.  Ihhbaahh! Das Meiste war allerdings sehr lecker – das beste Essen bisher auf unserer Weltreise.

 

mexikanisches Frühstück  Cocktails Joans Würgeschlange  Chileno Beach Dinner im Container Restaurant  Tortilla Suppe  mexikanische Taccos  Henni und ich auf dem Jetski   Der Grillmeister Joan und ich Griillen bei Miri und Joan  SUP  SUP Hotel von Miri mit der süßen Isabella
mexikanisches Frühstück - natürlich im Tortilla

 

Delfine, Strand und Fun

Tagsüber durften wir ein Auto von Miri benutzen und die Gegend unsicher machen. Die ersten beiden Tage haben wir allerdings erstmal bei Miri zu Hause gechillt und die Ruhe genossen. Die Großstädte der USA haben uns doch geschlaucht (dieser ganze Freizeitstress – puh!).

Da Miri und Joan im Hotel arbeiten, haben sie gute Kontakte zu Anbietern unterschiedlichster Freizeitaktivitäten. So konnten wir z. B. an einem Tag kostenlos mit Delfinen schwimmen, die in einem Delfinarium in der Nähe des Hotels untergebracht sind. Das Delfinarium gehört, glaube ich, sogar dem Besitzer des Hotels. Zu Beginn hatten Henni und ich einige Bedenken, weil wir eigentlich gegen die Haltung von Delfinen in “Gefangenschaft” sind. Allerdings sind wir auch schon in einigen Zoos gewesen und das ist ja auch nicht viel besser. So haben wir uns dafür entschieden und wirklich Spaß gehabt. Delfine sind einfach super schöne Tiere und man sagte uns (natürlich!), dass sie dort ein gutes Leben führen, da sie direkt im Meerwasser schwimmen und sogar die Möglichkeit hätten über den Zaun in die Freiheit zu springen. Der männliche Delfin tut dies wohl ab und an. Leider durften wir selbst keine Fotos machen und der Kauf der Fotos war eine reine Abzocke – für ein Pärchenfoto mit Delfin wollten sie umgerechnet 100 Dollar haben. Darauf haben wir dann schnell verzichtet und ein Foto mit allen Teilnehmern gekauft, welches etwas erschwinglicher war.

An anderen Tagen konnten wir dank Joan und seinem Bruder zum Beispiel günstiger Jetski in der Bucht von Cabo San Lucas fahren oder SUP Boards (Stand-Up Paddling) an unserem “fast privaten Strand” an der Beach-Bar des Hotels ausleihen. Der Strand war bis vor Kurzem nämlich noch geschlossen, sowie die Hotels auch erst im November wieder aufmachen.

Hurricane in 2014

Im September letzten Jahres wurde Mexico und vor allem die Halbinsel Baja California, an dessen unterem Ende Miri und Joan wohnen, nämlich von einem ziemlich gewaltigen Hurricane getroffen. Ich habe davon ehrlich gesagt in Deutschland überhaupt nichts mitbekommen, jedenfalls kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Auf jeden Fall hat der Hurricane in Cabo San Lucas und San Jose del Cabo einen so großen Schaden angerichtet, dass viele Personen ihr Zuhause und durch die Zerstörung vieler Hotels auch ihre Arbeit verloren haben. Miri hat uns erschreckende Bilder von den Tagen nach dem Hurricane gezeigt. Sie erzählte uns auch von einer schrecklichen Nacht, die sie zusammen mit Joan und seiner Xbox (hahaha) im Badezimmer verbracht hat. Das Badezimmer ist nämlich das sicherste Zimmer im Haus. Nach über einem Jahr Aufbauarbeiten eröffnen nun auch die beiden Hotels, in denen sie arbeiten, wieder.

Ein Glück hat der Hurricane, der derzeit in Mexico tobt, die Baja Calfornia verschont.

Bevor ich jetzt von Mexico City erzähle, möchte ich Miri und Joan nochmal für die schöne Woche danken. Wir haben es sehr bei euch genossen und ich bin wirklich traurig euch nicht im Dezember in Hamburg wiederzusehen. Habt eine ganz schöne Zeit auf La Palma und in Deutschland!

In Mexico City

Für einen 4-tägigen Abstecher nach Mexico City haben wir uns entschieden als wir den Flug von Cabo San Lucas nach Kolumbien buchen wollten. Wir hatten viel Gutes von der Stadt gehört und wollten uns selbst versichern, dass die Stadt doch nicht so gefährlich ist wie immer noch einige meinen. Allerdings schieden sich schon bei unserem Hostel die Geister. So meinte unser Hostelpersonal und auch Miri und Joan, dass unsere Gegend sicher ist. Alvaro, der in Mexico City aufgewachsen ist und dort lebt, meinte hingegen dass wir hier nachts lieber nicht herumlaufen sollten, da es eine der gefährlichsten Gegenden Mexico Citys ist. So scheiden sich die Geister – uns ist auf jeden Fall nichts passiert & unsicher haben wir uns auch nicht gefühlt.

Coyoacan mit Alvaro & Turibus Tour

Im Hostel in San Francisco habe ich Alvaro, einen netten Kerl aus Mexico City, kennengerlent. Nach einem kurzen Gespräch hat er mir sofort angeboten, dass er uns gerne Mexico City zeigen würde, wenn wir in der Stadt sind. So habe ich ihm am ersten Tag geschrieben und abends waren wir schon in Coyoachan unterwegs. Das Viertel Coyoacan liegt im Südwesten Mexico Citys und ist für seinen kulturellen, künstlerischen und politischen Einfluss berühmt. In diesem Viertel haben zum Beispiel Frida Kahl0 und ihr Mann Diego Rivera gelebt. In dem ehemaligen Haus der Beiden befindet sich nun das Frida Kahlo Museum.

Mexico City ist wirklich sehr groß und so entschieden wir uns, auch auf Joans Empfehlung hin, am zweiten Tag eine Turibus- Tour zu machen. Wir verbrachten fast den ganzen Tag auf zwei Routen der Tour und ehrlich gesagt: Ich kann euch wirklich nicht viel dazu erzählen. Wir haben uns bei Dauerdudelei von den spanischen Erklärungen berieseln lassen, die wir natürlich nicht verstanden haben. Am Abend kamen wir trotzdem erschöpft im Hostel an, obwohl wir uns fast nicht bewegt haben.

 

Kirche in Coyoachan noch eine Kirche in Coyoachan hübsches Gebäude in Coyoachan  lecker Taccos essen in einer Markthalle in Coyoachan Obst, Süßigkeiten und und und Palace of FIne Arts Einkaufsstraße im Zentrum Mexico Citys Zocalo - der zentrale Platz Monument der Revolution Protest, Feier? Ich weiß es nicht... Hochhäuser Die Siegessäule in Mexico City Im Touribus Stierkampfarena  hübsche Kirche fotografiert vom Touribus typischer Park in Coyoachan kunstvolles Gebäude an der Uni   Mexico City Universität   gehängte Puppe viele Mexikaner sind sehr gläubig Das Frida-Kahlo Museum
Kirche in Coyoachan

 

Am dritten Tag hat Henni wahrscheinlich das Frühstück in unserem Hostel aus den Socken gehauen, was sich in Durchfall, Schüttelfrost und ein bisschen Fieber entlud. So haben wir, anstatt den Tag in der Stadt beim Zocalo und Mexican Wrestling zu verbringen, im Bett verbracht. Ich hatte ja gehofft, dass er am nächsten Tag schon wieder fit sein würde, um mit Alvaro und Sandra, einer Freundin von Alvaro, zu den Pyramiden von Teotihuán zu fahren. Leider ging es ihm am nächsten Tag noch nicht wirklich gut, so dass ich ihn schlechten Gewissens (aber mit allem Nötigen ausgestattet) im Hostel gelassen habe.

Die Pyramiden von Teotihuácan

Teotihuácan ist eine der bedeutensten Ruinenstädte in Amerika und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Stadt soll um 100 nach Christus das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Mittelamerikas gewesen sein und war damals mit 200.000 Einwohnern eine der größten Städte der Welt. Die Pyramiden und die Ruinenstadt sind wirklich beeindruckend. Derzeit kann man auch noch jede der Pyramiden besteigen. Sandra erzählte mir aber, dass sie bald nicht mehr für Touristen begehbar sein sollen, da die Abnutzung zunimmt und sie natürlich erhalten werden sollen.

Ich habe vor allem die Zeit mit den Beiden genossen, da sie viel Spaß dabei hatten mir Spanisch beizubringen und ich einiges über ihr Leben in Mexico gelernt habe. Unterwegs wurde ich ausserdem von zwei mexikanischen Kids für ihr Schulprojekt auf Englisch interviewt. Das Englisch der Jugendlichen war sehr miserabel. Wenn sie die Fragen nicht aufgeschrieben hätten, hätte ich die Beiden wirklich kaum verstanden. Insgesamt ist das Schulsystem in Mexico wohl auch nicht wirklich gut. Eine Fremdsprache lernen die Kinder nur auf privaten Schulen oder später auf dem College. Alvaro und Sandra haben sich Englisch selbst und durch Sprachkurse beigebracht und sind immer noch fleißig am üben.

Dies ist auch ein Grund weshalb Joan und Miri überlegen wieder nach Europa zu ziehen. Sie wollen Isabella eine gute Schulbildung ermöglichen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich die Zwei dadurch öfter sehen würde.

 

Kaktus DSC06115  Gott der Azteken Götter der Azteken Die größte begehbare Pyramide der Welt Wächterin der Pyramiden Alvaro, Sandra und ich Die Straße der Toten überragender Ausblick über Teotihuacan
Da ist sie - eine der vielen Kakteen-Arten

 

Insgesamt waren wir nur 2 Wochen in Mexico, unser kürzester Aufenhalt in einem Land auf der Weltreise. Defenitiv waren die 2 Wochen viel zu kurz, da das Land so viel mehr zu bieten hat. Wir werden sicherlich wiederkommen. Seit ca. 1 Woche sind wir nun in Kolumbien. Hier bleiben wir auch noch bis Mitte/Ende November und chillen hoffentlich bald ein bisschen an der Karibikküste. Um das Vorurteil gleich schon einmal zu entkräften – Kolumbien ist nicht mehr das gefährliche Land, das es einmal war. Uns gefällt es richtig gut.

Ihr hört bald wieder von uns! Wir hoffen auch von euch zu hören.

Alles Liebe

Steffi