Sonnige Tage in Seattle

Posted by in Nordamerika, USA

Die unbekannte Stadt

Gerade erst in Vancouver angekommen und schon nach Seattle. Da wir hier ein Konzert besuchen wollten, sind wir ein paar Tage eher her gefahren, um uns die Stadt anzuschauen. Wir hatten eigentlich kein Bild von der Stadt vor Augen und haben uns im Vorfeld auch nicht groß informiert, sondern sind einfach mal hingefahren.
Ich kannte die Space Needle von Bildern, kannte die Seattle SuperSonics und ich wusste, dass der Grunge aus Seattle stammt. Kurze Erklärung: Die Space Needle ist eine sehr markantes Gebäude, dass aussieht, als sei ein Raumschiff auf einer gigantischen Nadel gelandet. Die Seattle SuperSonics waren ein Basketball Team, welches in den Neunzigern mal recht erfolgereich war und bei dem der Deutsche Detlef Schrempf gespielt hat. Der Verein ist allerdings vor ein paar Jahren nach Oklahoma City “umgezogen”. Und Grunge ist eine Rockmusikrichtung, welche Anfang der Neunzigerjahre mit dem Durchbruch der Band Nirvana kurzzeitig weltweit sehr populär wurde.

Aktivitäten und Eindrücke

Seattle liegt nur circa drei Autostunden südlich von Vancouver und es gibt eine günstige Busverbinding, die wir genommen haben. Hier hatten wir zum Glück weder einen Jetlag, noch einen Kater und so konnten wir die Zeit gut nutzen, um die Stadt größtenteils zu Fuß zu erkunden. Bei Sonnenschein und weit über 20 Grad haben wir eine Stadtführung gemacht, sind mit der Fähre herumgefahren, sind zum Haus von Kurt Cobain gegangen, haben das EMP Museum, auf das ich gleich noch zu sprechen komme, besucht. Insgesamt sind wir viel herumgelaufen und hatten großes Glück mit dem Wetter, da es normalerweise gefühlt 360 Tage im Jahr regnet. Fünf Nächte haben wir in Fremont in einem Hostel verbracht. Ein sehr cooler Stadtteil mit vielen Bars und guten Restaurant. Sehr alternativ gehalten das Ganze.

Die Stadt ist wirklich sehr schön. Recht hügelig, umgeben von Wasser, mit einer ansprechenden Architektur. Nicht mal die Hochhäuser haben mich gestört. Und in der ganzen Stadt sind Skulpturen, Malereien und sonstige Kunstwerke verstreut. Man läuft herum und entdeckt stets was Neues. Es gibt viele Kunst- und Kulturangebote und dass die Stadt traditionell eine große Rockmusikszene hat, hat man ihr auch angemerkt. Ich könnte glatt herziehen, wenn es nicht Amerika wäre.

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Viele Grüße an Thomas aus Fremont

 

Auffällig war auch, dass hier sehr viele extrem dicke Leute herumliefen. Also nicht bloß Übergewichtige, sondern wirklich krankhaft fette Menschen, die mit Sicherheit keine hohe Lebenserwartung haben. Locker jede zehnte Person war so. Das Klischee vom dicken Fastfood-Amerikaner wird hier auf jeden Fall bestätigt.

In Seattle begann auch die Weltinvasion der Starbucks-Kette. 1971 wurde hier das erste dieser “Cafés” eröffnet und inzwischen gibt es hier weit über 400 Starbucks-Häuser!! Für viele Touristen ist es eine Attraktion, im ersten Starbucks der Welt einen Kaffee zu trinken. Herzlichen Glückwunsch!

Das EMP Museum

Das EMP Museum war ganz nach meinem Geschmack. EMP steht hier für Experience Music Project und wurde von einem Microsoft Gründer gestiftet. Ursprünglich als Rock- oder Jimmy Hendrix Museum gedacht, beherbergt es auch verschiedene Ausstellungen aus den Berreichen Entertainment und Popkultur. Die Jimmy Hendrix Ausstellung befand sich leider gerade im Umbau, aber die Nirvana-Ausstellung hat mich darüber auf jeden Fall hinweg getröstet. Außerdem gab es Austellungen zum Thema Horrorfilm, Science Fiction, Fantasy, Indie Games und einen Raum mit Instrumenten, die man bespielen konnte. Der Höhepunkt war die Sonderausstellung zu Star Wars, in der man zahlreiche Originalkostüme aus allen sechs Filmen anschauen konnte. Das coolste Museum überhaupt! Es haben lediglich die Turtles gefehlt. Ich lasse am besten die Bilder sprechen:

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Geil!

Widersehen mit Lewis & das Refused-Konzert

Außerdem haben wir uns noch mit Levis zum Essen getroffen. Der ist nämlich schon einen Tag eher mit Tejas hergefahren und wir wollten uns im EMP Museum treffen, was aber aufgrund seiner Verspätung und des nicht vorhandenen mobilen Internets nicht geklappt hat. Er ist später nach Portland weiter gefahren, wo wir auch in ein paar Wochen noch hinwollen.

Am letzten Abend dann der Hauptgrund des Besuchs. Das Refused Konzert. Refused ist eine schwedische Hardcore Band, die eigentlich nur in den Neunzigern aktiv war. Eine meiner Lieblingshardcorebands. Zwar gab es vor zwei oder drei Jahren mal ein paar Revival-Konzerte, aber ich hatte nie die Gelegenheit, sie live zu sehen. Das Konzert war ruckzuck ausverkauft und so mussten wir völlig überteuerte Tickets von einem Reseller kaufen. Das war es aber Wert, denn das Konzert war großartig! Gespielt wurde so ziemlich alles von der “The shape of punk to come”-Platte, außerdem noch “Rather be dead” und ein paar neue Stücke. Ich weiß, es ist verpönt, auf Konzerten mit dem Smartphone Fotos und Videos zu machen, aber bei “New Noise” konnte ich nicht anders:

(Für die Älteren: Wenn Ihr Euch das zumuten wollt, dann klickt bitte einmal auf den Kreis mit dem Dreieck in der Bildmitte)

Da wir noch immer auf das Arbeitsvisum warten, haben wir uns entschlossen, wieder zu wwoofen. Wir haben ein nettes Plätzchen bei einer Familie nahe Victoria auf Vancouver Island gefunden. Hier müssen wir Gartenarbeit verrichten. Verfolgt ihr denn noch treu unseren Blog? Über ein Lebenszeichen via Kommentar würden wir uns sehr freuen!